Panzergrenadier-Division „Kurmark“
Aufgestellt am 30. Januar 1945 in Cottbus aus der Panzer-Grenadier-Ersatz-Brigade „Großdeutschland“ und als Brigade Langkeit sofort in den Raum ostwärts von Frankfurt / Oder verlegt. Durch Führerbefehl erfolgte am 01. Februar 1945 die Umbenennung in Panzergrenadier-Division „Kurmark“.
Die Division wurde zur Front an der Oder, mit Befehl vom 07. Februar 1945 im Gefechtsabschnitt Herzershof-Neu Manschnow bis Burgwall bei Frankfurt / Oder entsendet. Erste Truppenteile waren bereits am 04. Februar 1945 und am 05. Februar 1945 gegen den Brückenkopf von Reitwein und südlich von Manschnow tätig. Der Gefechtsstand wurde in Libbenichen eingerichtet. Später wurde aus Raummangel der Stab aus dem Dorf zum Gut Libbenichen verlegt und ab den 02. März 1945 auf das Gut Plötzenhof (in der Mitte zwischen Alt Mahlisch und Lietzen gelegen) zurückgezogen.
Hauptaufgabe der Division war es die Rückeroberung des
militärisch wichtigen Reitweiner Sporns zu erlangen und den damit verbundenen
Brückenkopf Neu Manschnow / Reitwein zu zerschlagen. Zahlreiche Gegenangriffe
auf der Anhöhe von Podelzig, Mallnow und aus dem Oderbruch aus Richtung Wuhden,
Klessin blieben erfolglos. Die zusätzliche Bedrohung kam aus dem Mitte Februar
1945 errichteten Brückenkopf von Lebus. Dieser war unmittelbar südlich und
bedrohte erheblich die Flanken des Operationsgebietes und der Festung Frankfurt
/ Oder. Brennpunkt war nicht mehr nur der Reitweiner Sporn, mit den blutig
umkämpften Ortschaften Wuhden und Klessin, sondern mit Lebus und dem Oderbruch
auch diese Räume.
Erst mit der Eingliederung der 712.Infanterie-Division
im südlichen Frontabschnitt im Raum Lebus konnte die erhebliche Frontlänge
dieser Division drastisch verkürzt werden. Den sowjetischen Truppen gelang durch
Angriffen aus dem Brückenkopf von Reitwein heraus mehrere Geländegewinne. So
konnten Vorstöße am 02. März 1945 auf das Oderbruch erst mit dem Verlust von
Hathenow und Rathstock gebremst werden.
Dennoch wurde der sowjetische Brückenkopf an diesem
Tag, um die hart umkämpften Orte Hathenow und Rathstock, erweitert. Weitere
Ausweitungen gelangen dem Brückenkopf mit der von Hitler zur Festung erklärten
Orte Wuhden (12. März 1945) und Klessin (23. März 1945), um die erbittert
gekämpft wurde. In Vorbereitung auf die anstehende Schlacht wurde die
Pz.Gren.Div. „Kurmark“ in die Reserve gruppiert (Raum Lietzen bis Schönfließ).
Im Verlauf der Schlacht vom 16. April 1945 musste die
Pz.Gren.Div. „Kurmark“ aus der Reserve genommen und bezog Abwehrstellungen
entlang des Höhenzuges, um Einbrüche bzw. erfolgreiche Rückeroberungen auf
breiter Front in Mallnow, Carzig, Schönfließ, Dolgelin u.a. vorzunehmen. Am 19.
April 1945 erfolgte der Rückzug auf ganzer Linie. Letzte Einheiten hielten
dennoch die Orte Gut Hohenjesar und Schönfließ. Ein Teil der
Panzer-Grenadier-Division „Kurmark“ kam nach dem Ausbruch aus dem Kessel von
Halbe bei Jerichow am 05. Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft.
Divisionskommandeur:
Oberst Willy Langkeit
(am 20.April 1945 zum Generalmajor befördert)
Stab / Ia:
Major i.G. Hans-Joachim von
Hopffgarten,
Major i.G. Gerhard Dittmar (ab 25. März 1945)
Stab / Ib:
Major Edel-Heinrich Zachariä-Lingenthal
Stab / Ic:
o.A.
Stab / IIa :
Major
Schreiner
Gliederung:
Panzer-Regiment „Kurmark“
Kommandeur: Major Helmut Hudel (im Feb.1945 abkommandiert), Major
Frotscher
I.Abt. /
Pz.Rgt.Kmk (aus Pz.Jg.Abt.1551) Oberleutnant
Wolf-Dieter Lützow
II.Abt.
/ Pz.Rgt.Kmk (aus I.Abt./Pz.Rgt.Brb.)
Major Graf Hans-Siegfried von Rothkirch
(05.Feb.1945, Raum Alte Oder - Schäferbrücke in sowjet.Kgf.),
vertretungsweise
Hauptmann Wilhelm Knauth (im
†
April 1945 im Raum Halbe gefallen),
Hauptmann
Ernst-Jürgen von dem Bussche (14.April 1945
verwundet), Oberleutnant Petersen (zuvor 4.Kp.)
Panzer-Grenadier-Regiment „Kurmark“
Kommandeur: Oberstleutnant Max Klüver (05.Feb.1945 im Raum südlich
Herzershof verwundet), Major Rene von
Courbiére
I.Btl. /
Pz.Gren.Rgt.Kmk
Major
Petereit (05.Feb.1945, Raum
Wuhden verwundet), Hauptmann Pollmann
II.Btl.
/ Pz.Gren.Rgt.Kmk
Major
Karl-Friedrich Schöttler (02.Feb.1945 im Raum Kunersdorf
verwundet),
Hauptmann Alois Windeck (06.März 1945 im Raum
Klessin verwundet), Hauptmann
Vehse
Panzer-Artillerie-Regiment „Kurmark“
Kommandeur: Major Willi Hammerich
I.Abt.
/ Pz.Art.Rgt.Kmk
Hauptmann Ulrich Buboltz
(im
†
April 1945 vermisst / gefallen)
II.Abt.
/ Pz.Art.Rgt.Kmk
o.A,.
III.Abt.
/ III.SS-Art.Lehr-Rgt.*
SS-Sturmbannführer
Hermann Schünemann (Anfang Feb.45),
Panzer-Pionier-Bataillon „Kurmark“
Kommandeur: Hauptmann o.A.
Panzer-Aufklärungs-Abteilung „Kurmark“
Kommandeur: Major Otto-Christer Graf von Albedyll
(am
†
01.Mai 1945 vor Dobbrikow gefallen)
Panzer-Füsilier-Regiment „Kurmark“
(Anfang April 1945 aus dem Fhj.-Grenadier-Regiment
1235 gebildet)
Kommandeur: Major Herbert Pfeill (übernahm noch im
April das Gren.Rgt.302 in der 303.Inf.Div.), Hauptmann Walter
Papenhagen (im
†
April 1945 vermisst / gefallen)
Panzer-Nachrichten-Abteilung „Kurmark“
Kommandeur: o.A.
Sonstige Divisionseinheiten „Kurmark“
*
Das III.SS-Artillerie-Lehr-Regiment unter SS-Sturmbannführer Hermann Schünemann
wurde noch im Februar 1945 abgezogen und diente zum Aufbau vom SS-Frw.-Artillerie-Regiment
32 der 32.SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „30.Januar“ südlich der Festung
Frankfurt/Oder.
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Vom
02. Februar - 16. Februar 1945 durch Kriegsschulen (KS) mit
Fahnenjunker-Grenadier-Regimentern aufgestockt bzw. eingegliedert.
Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1234
(KS Potsdam - Reste im April 1945 zur 309.Inf.Div. „Berlin“)
Kommandeur: Major Werner Schmidt-Tapken
I.Btl. /
Fhj.Gren.Rgt.1234
Major Wilhelm Olms (am
†
08.Feb.1945 gefallen, bei Geländeerkundung im Raum Reitwein)
II.Btl.
/ Fhj.Gren.Rgt.1234
Major Albrecht
Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1235
(KS Dresden - aufgelöst am 03.April 1945, wurde Panzer-Füsilier-Regiment „Kurmark“)
Kommandeur: Major Herbert Pfeill
I.Btl. /
Fhj.Gren.Rgt.1235
Hauptmann Elemming
II.Btl.
/ Fhj.Gren.Rgt.1235
Hauptmann Robert Raab (am
†
14.März 1945 im Raum Podelzig gefallen)
Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1239
(KS Wien-Neustadt - wurde zum Gren.Rgt.732 der 712.Inf.Div.)
Kommandeur: Major Landmark
I.Btl. /
Fhj.Gren.Rgt.1239
Hauptmann Hermann Deubner (im
†
April 1945 vermisst / gefallen)
II.Btl.
/ Fhj.Gren.Rgt.1239
Hauptmann Ernst-Friedrich Schmude
Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1241 (KS Wetzlar - wurde zum Gren.Rgt.745 der 712.Inf.Div.)
Kommandeur: Major Hans-Jürgen Evert
I.Btl. /
Fhj.Gren.Rgt.1241
Oberleutnant
Heinrich Thiess (im
†
April 1945 vermisst / gefallen)
II.Btl.
/ Fhj.gren.Rgt.1241
o.A.
Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1242
(KS Wetzlar - Reste in 712.Inf.Div. u.a.)
Kommandeur: Major Krieg
I.Btl.
/ Fhj.Gren.Rgt.1242
o.A.
II.Btl. / Fhj.Gren.Rgt.1242 Hauptmann Wiegand, bis 20.März 1945 führte Oberleutnant Hans-Wolfgang Schöne die Reste in Klessin